Sein erster Fall by Fair A. A

Sein erster Fall by Fair A. A

Autor:Fair, A. A. [Fair, A. A.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


8

Unser Taxi bog in den Willoughby Drive ein.

»Bis nach Nummer 907«, sagte Mrs. Cool, »aber halten Sie dort nicht, sondern fahren Sie langsam vorbei, damit wir uns das Haus erst mal ansehen können.«

Der Fahrer stellte keine Fragen. Fahrgäste, die um diese Nachtzeit in Taxis umherkutschieren, haben oft sonderbare Wünsche, und ein Taxichauffeur verdient sich sein Trinkgeld damit, daß er alle Erörterungen aufspart, bis er zu Hause bei seiner Frau sitzt.

»Sehen Sie sich’s mal an, Donald«, sagte sie, als der Fahrer auf das Haus an der Ecke deutete.

Ich studierte die Auffahrt, die zur Garage führte, stellte mir den Grundriß des Hauses ungefähr vor und meinte dann, hier könnten wir richtig sein.

»Mit Bestimmtheit können Sie es nicht sagen?«

»Nein.«

»Sehr aussichtsreich ist das ja nicht«, erwiderte sie, »aber wir können’s immerhin versuchen. Drehen Sie um, und halten Sie vor dem Eckhaus da hinten«, wies sie den Fahrer an.

Als wir da waren, fragte der Fahrer, ob er warten solle.

»Ja, warten Sie.«

Ich hielt ihr die Wagentür. Der Sitz quietschte gewaltig, als sie ausstieg, unsere hilfsbereiten Arme bemerkte sie nicht. Der Fahrer sah uns nach, als wir den zementierten Weg betraten und auf das düstere, schweigsame Haus zugingen. Ich tastete nach der Klingel und drückte auf den Knopf. Im Haus hörte ich es läuten.

»Wie ist das, rede ich oder reden Sie?« erkundigte ich mich.

»Wenn die Adresse stimmt, geben Sie mir nur ein Zeichen.«

»Schön«, sagte ich, »aber falls jemand an die Tür kommt, den ich noch nicht kenne, müssen wir uns Einlaß verschaffen, damit ich mich vergewissern kann.«

»Richtig. Sagen Sie dann, ich sei plötzlich krank geworden und Sie wollten gern nach einem Arzt telefonieren - das Zimmer, wo das Telefon steht, haben Sie doch gesehen, wie?«

»Ein Telefon auf jeden Fall.«

»Das genügt... Drücken Sie nicht dauernd auf den Knopf da, Donald. Nicht so stürmisch! Warten Sie immer mal, und klingeln Sie dann nach einer Pause wieder!«

Ich hörte, wie sich in dem oberen Stockwerk etwas bewegte. Dann wurde ein Fenster geöffnet, und eine Männerstimme sagte: »Wer ist da?«

»Klingt wie die Stimme vom Chef«, flüsterte ich.

»Ich habe hier eine wichtige Nachricht zu überbringen«, rief Bertha Cool nach oben.

»Schieben Sie sie unter der Tür durch.«

»Das geht nur mündlich.«

»Wer sind Sie denn?«

»Das sage ich Ihnen, wenn Sie ’runterkommen.«

Kurze Zeit schien der Mann zu überlegen, dann schlug er das

Fenster wieder zu. Eine Lampe ging an, und das Fenster erschien einen Augenblick in grellem Licht, das jedoch sofort durch einen Vorhang wieder abgedämpft wurde. Kurz darauf konnte man jemand die Treppe herunterkommen hören.

»Treten Sie zur Seite, Donald«, sagte Bertha, »lassen Sie mich vor der Tür stehen.«

Die Außenbeleuchtung wurde angeschaltet und überflutete uns mit ihrem Schein. Bertha Cool pflanzte sich in ihrer ganzen Breite vor dem ovalen Haustürfenster auf. Die Schritte waren verstummt, und ich hatte den Eindruck, jemand spähte prüfend durch das Fenster.

Dann wurde die Tür ein wenig geöffnet. »Worum handelt es sich?«

Ich trat etwas zurück, so daß ich ihn sehen konnte. Es war der Chef. Er hatte einen hellen Seidenpyjama und Hausschuhe an, ohne Morgenrock.

»Hallo, Chef!« sagte ich.

Einen Augenblick wirkte er unheimlich starr und gespannt, dann verzogen sich seine breiten, wulstigen Lippen zu einem Lächeln.



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